Sonntag, 29. Januar 2012

Hüllen für den Kalender

Im letzten Jahr hat meine Tochter schon eine schöne Hülle für ihren Terminplaner bekommen und als sie die Tage ihren Kalender hier auspackte sah ich die abgegriffene Hülle aus dem letzten Jahr. Da habe ich sie gleich gefragt ob sie nicht vielleicht eine neue möchte. So eine Hülle ist schnell zusammengenäht und es sieht immer gut aus. Sie ist Physiotherapeutin und braucht ihren Kalender täglich. 

Da die Weste noch Zeit hat setzte ich mich gestern hin und Nähte ihr eine neue Hülle dieses mal aus Wildlederimitat. Vorteil, man muss nicht alle Nahtkanten versäubern. Auch hier ist es von Vorteil mit der passenden Ledernadel zu arbeiten. Man kann auch eine normale Nadel (80) verwenden, man muss sich nur bewusst sein um so dicker die Nadel, desto größer die Löcher die sie hinterlässt. Aber ansonsten lässt sich Wildleder sehr schön verarbeiten und gerade für so etwas wie eine Kalenderhüller finde ich es sehr praktisch.

Aber schauen wir mal was dabei raus gekommen ist. Also erst habe ich mir ein paar Reste gesucht, ein Stück ca.  55 cm x 25 cm und Reste für Applikationen. Was natürlich am wichtigsten ist ... der Kalender... Da ich schon so einige Hüllen gemacht habe, ist mir aufgefallen das nicht alle Kalenderbücher gleich sind. Deswegen ist es wichtig das ihr immer den passenden Kalender zu eurer Hülle habt. Auch wichtig vermeidet zu viele Nähte in den Umschlagseiten. Da die Hülle ja auch straff sitzen sollte bekommt man sonst beim Anziehen der Hülle Probleme mit den Nähten.
Für die Applikation sollte man schon die ein oder andere Idee im Kopf haben um zu wissen was brauche ich und was muss ich zuschneiden. Ich habe mich für ganz einfache Blätter und Streifen entschieden.

Also erst passen wir das große Stück Stoff/Leder dem Kalender an. Dabei muss ich wissen wie möchte ich den Umschlag bearbeiten. Ich habe mich für zwei kleine Taschen auf den Umschlag entschieden um hier auch Visitenkarten oder ähnliches unter zubringen. Für den hinteren Umschlag, der etwas breiter sein muss als der Vordere, gibt es einen Schlitz in den man ein paar Notizblockblätter hängen kann.
Ist das Teil angepasst geht es daran die Applikationsteile zu zuschneiden und auf der Vorderseite der Hülle zu platzieren. Bei Leder solltet ihr darauf achten das ihr wenigstens eine Nahtzugabe von ca. 1,5 cm habt, auch wenn ihr nur mit einer Nahtbreite von 1 cm oder gar nur 0,75 cm arbeitet. Das heißt wenn die Höhe des Kalenders 21,5 cm ist muss ich oben und unten ca. 1,5 cm (o. 1,2 cm bei 0,75 cm Naht) zugeben, im Ganzen also 3 cm. Nicht zu vergessen sind die Markierungen für die Visitenkartentasche und den Schlitz für den Notizblock. Für letzteres habe ich mir noch einen schmalen Streifen geschnitten den ich aufgenäht habe um den Schlitz zu verstärken.

Alle Applikationen und Zusatzteile aufnähen und dabei immer acht geben wo endet z. B. die Vorderseite der Hülle, da mit das aufgelegte Muster nicht in der unteren oder oberen Naht b.z.w. im Umschlag verschwindet. Ich mache mir hier für immer an den Umschlagkanten oben und unten eine Zwick (Markierung). Ist alles an dem passenden Ort aufgenäht, lege ich mir das Teil mit der rechten Seite nach oben hin. Klappe die Umschläge zur Mitte um und befestige sie oben und unten mit einer Büroklammer (Stecknadeln sind bei Leder nicht besonders hilfreich). 


Eigentlich bräuchte ich bei Leder kein Futter aber es sieht einfach sauberer aus wenn ein Futter drin ist. Das Futter schneide ich aus Baumwollstoff in der Größe wie jetzt meine gefaltete Hülle da liegt. Ich gebe rechts und links einen Nahtzugabe von 2 cm (4 cm im Ganzen), die Nahtzugabe wird wie bei einem Saum doppelt umgeschlagen (1cm je Umschlag) und abgenäht. Das fertige Futter sollte genau auf das Umgeschlagene Teil passen, wobei etwas kleiner okay ist aber nicht größer. Das Futter nun mit der linken Seite nach oben auf das Lederteil legen oben und unten nun mit einer Nahtbreite von 1 cm die Teile verbinden und darauf achten das man rechtzeitig die Büroklammern entfernt und nicht mit der Nadel drauf kommt (das gibt Nadelschrott). Im Prinzip hat man jetzt einen Schlauch den wendet man so das die rechte Seite des Futters hervor kommt. Dann noch die Umschlagseiten Wenden alles gut zurecht zupfen und die erste Anprobe machen. Passt alles dann steppe ich oben und unten zwischen dem vorderen und hinteren Umschlag knappkantig das Futter ab. Man braucht nur das kleine Stück absteppen. Fertig ist die Hülle und was wäre ich für eine Mama wenn ich nicht gleich zwei gemacht hätte (grins)



















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