Sonntag, 13. Februar 2022

Was ist wichtig beim Nähen- Sticken mit der Maschine


 Kleiner Leitfaden 

für Näh- Stickanfänger!

Auf was sollte ich achten?

Ich zähle hier Dinge auf, welche für Näh- Stickanfängern wichtig sein könnten. Viele Fehler von Anfängern sind hausgemacht, da sich der ein oder andere Überschätz etwas zu können ohne Anleitung/ Bedienungshandbuch zu lesen.
1. Nicht zu unterschätzen ist eine gute Einweisung zur Bedienung einer Näh- Stickmaschine. Einige werden jetzt sagen, brauch ich nicht es gibt YouTube. Das mag für einige zu stimmen, doch selbst mit YouTube ist die Fehler Quote sehr hoch. Auch erfahrenen Näherinnen und Stickerinnen geschehen Fehler, doch dann meist weil sich eine gewisse Routine eingeschlichen hat.
2. Die wichtigste Frage für einen Nähanfänger ist meist „welche Maschine“ kaufe ich mir. In unseren Gruppen auf Facebook kommt diese Frage bestimmt 2 bis 3 mal täglich. Zu einer bestimmten Maschine zu raten, sei es eine Stickmaschine, Nähmaschine oder eine Kombimaschine, Overlook oder gar eine Coverlook, ist nicht von Vorteil. Mir selbst muss zuerst bewusst sein, was möchte ich nähen und wie viel werde ich ggf. Nähen, welche Stoffe werde ich bevorzugt verarbeiten. Dann kommt die Marke der Maschine. Hierzu kann man sich im Internet gut belesen, vielleicht hat ist ja auch schon eine ins Auge gefasst. Maschinen vergleichen ihre Vor- und Nachteile abwägen. Ich persönlich rate dazu, die Maschinen nicht im Internet, sondern wenn möglich in einem Laden zu kaufen und auch zu testen. Es bezahlt sich immer wieder eine gute Einführung und einen Test der Maschine. Ob es dann nach dem Kauf letztendlich die Richtige ist kann keiner Garantieren.
3. Welches Material/Werkzeug benötige ich zum Anfang:
  • Schere, nicht irgendeine Schere. 1 Zuschneide Schere (für Stoffe), 2 Papierschere (für Schnittmuster), 3 eine kleine Schere zum Abschneiden der Fäden, 4 zum Sticken eignet sich eine kleine gebogene Schere, wer möchte auch gleich einen Rollschneider, Nahttrenner (diesen kleinen Helfer, hüten wie euren Augapfel)
  • Nähmaschinen Nadeln = es gibt Sets, da sind 70er bis 100er Nadeln drin, Stretchnadeln, Jeansnadeln, Sticknadeln (75er 90er) und ganz wichtig Stecknadel oder/und kleine Zwicker (Klammern)
  • Liniel (gut sind die biegsamen von Gütermann/Amann) 20 bis 22 cm lang, gut sind auch Patchwork Lineale, Maßband
  • Vliese, da gibt es zum Sticken Startersets. Bei Vlies kommt es auch darauf an, was genäht wird vom Aufbügelbaren bis zum Volumenvlies für Patchworkarbeiten gibt es eine Menge. Am besten vorher belesen oder beraten lassen. Zum Sticken benötigt man je Arbeit, wasserlösliches Klebevlies, wasserlösliches Vlies, abschneide Vlies, Ausreißvlies und Avalon (das ist eine Folie, welche auf gelegt wird bei Hochflorigen Stoffen w.z.B. Frottee und Samt, kann aber auch für Vollstick genommen werden auf Jersey)
  • Bleistift, Weißstift, Zauberstift (die Linie verschwindet wieder) Kreide Stifte oder Kreide Stücke, Filzstift (am besten Wasserlöslich), Kugelschreiber
  • Seidenpapier, Butterbrotpapier, Malerfolie … um Schnittmuster zu Kopieren
  • Nähgarn, Stickgarn
  • ggf. Schneidematte
Was noch benötigt wird, ist abhängig vom Näh- Stickprojekt.
4. Die Maschine ist gekauft, fangen wir mit dem richtigen Einfädeln an. Hier ist es für einen Anfänger unerlässlich sich das Handbuch zu nehmen und zu schauen wie der Oberfaden bzw. die Spule eingelegt wird. Viele Näh- Stickmaschinen haben inzwischen den Faden Weg auf die Maschine gezeichnet. Speziell kann ich nicht darauf eingehen, da z.B. bei der Spule es unterschiedliche Möglichkeiten gibt sie einzulegen (Uhrzeigesinn drehend oder entgegengesetzt). Also „Bedienungshandbuch“ achten.!!
5. Bilden sich Schlingen auf der Unterseite des Stoffes ist nicht die Maschine daran schuld. Jetzt ist es wichtig zu schauen, ob der Oberfaden richtig eingefädelt ist und gut durch die Spannungsscheiben geführt wird. Das zweite was zu kontrollieren wäre, ist die Nadel. Dafür die Nadel herausnehmen zwischen Zeigefinger und Daumen nehmen und vom Schaft bis zur Spitze die Nadel durch die beiden Finger schieben. Ist sie rau, wird eine neue Nadel benötigt. Fühlt es sich an der Spitze der Nadel wie ein Widerhaken an neue Nadel. Den Widerhaken könnt ihr auch sehen, in dem ihr die Nadel gegens Licht bzw. Fenster haltet. Beim einsetzten der Nadel, darauf achten, dass sie bis zum Anschlag in der Halterung der Nadelstange sitzt.
6. Zum Nähgarn gibt es nicht so viel zu sagen, hier liest und hört man das jede Maschine so ihre Vorlieben hat. Von Markengarnen (Gütermann, Amann, Madeira u.s.w.) bis Noname (von Buttinette, Troja) empfiehlt es sich einen sogenannten Allesnäher ein Polyesternähgarn zu verwenden. Ich muss dazu sagen, ich selbst bin kein Freund von Näh Sets aus dem Discounter. Die Garne sind meist zu dick. Da sind wir schon beim nächsten Thema, beim normalen Nähen sollten Ober- und Unterfaden die gleiche Stärke haben. Beim Maschinensticken empfiehlt es sich bei einigen Arbeiten ein dünneres Garn (Bobbin) als Unterfaden zu verwenden. Natürlich gibt es auch spezielle Nähgarne z.B. für das Absteppen von Jeansnähten. Wie man an gekauften Jeans sehen kann ist es dicker als normales Nähgarn. Wir arbeiten meist wie auf dem Bild mit diesen Garngruppen.
7. Die Richtige Nadel. Es gibt eine Vielzahl an Näh- und Stickmaschinen Nadeln. Es ist wichtig passend zum Stoff die richtige Nadel einzusetzen, um Nahtfehler zu vermeiden. Wie ihr anhand des Bildes sehen könnt, gibt es eine Menge Nadeln. Ein Beispiel, Baumwollstoff - je nachdem, wie dick der Stoff ist, hat man die Wahl zwischen einer 70er für Batist (sehr dünnes Baumwollgewebe) oder 100er für Jeans oder dickere Stoffe. Wobei es für Jeans auch spezielle Jeansnadeln gibt, diese sind noch einmal extra gehärtet. 80er/90er sind Standard Nadeln, die am häufigsten gebraucht werden bei Näharbeiten. Für Leder sind die Nadelspitzen speziell geformt, um leichter durch das Leder zu stechen ist eine Seite wie ein Messer abgeflacht und scharfkantig. Aber Vorsicht, ist bei Leder einmal eine naht gemacht und es ist notwendig aufzutrennen, es bleiben Löscher. Nadeln für Jersey bzw. Stretch Stoffe haben eine sogenannte Kugelspitze. Dann gibt es noch die Zwillingsnadel, bestehend aus zwei Nadelspitzen mit einem gemeinsamen Schaft. Die meisten Nadeln sind Flachkolbennadeln, das heißt, der Kolben ist auf einer Seite abgeflacht. Ältere Maschinen, haben meistens Rundkolbennadeln. So hat jede Nadel zum passenden Stoff die gewünschten Eigenschaften das Gewebe beim Nähen nicht zu schädigen.
Zum Sticken, gibt es 75er und 90er Sticknadeln je Hersteller. Es gibt noch Anti Glu, diese sind gut geeignet wenn man viel mit klebenden Vliesen oder Sprühzeitkleber arbeitet. Universal Gold Sticknadeln und Topstitch Sticknadeln. Letztere ist super geeignet für Zierstiche. Durch ihr langes Nadelöhr, kann man zwei Garne einfädeln. Auch beim Sticken, erst überlegen Nadel passend zum Stoff wählen.
8. Unsere Spulen zur Maschine. Bitte, verwendet nur die Spulen, welche zur Maschine gehören. Sprich, Plastikspulen wenn Plastikspulen dabei sind und Metallspulen, wo Metallspulen drin sind. Die Greifer, und Spulenhalter sind auf die speziell zur Maschine gehörenden Spule ausgelegt. Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es kostspielig wird, sollte die Maschine mit einem Greifer Schaden zur Reparatur müssen.
9. Das Ölen, darüber streiten sich die Geister. Bei den Mechanikern geht die Meinung darüber weit auseinander, doch wird mit jeder neuen Maschine ein kleines Ölfläschchen mitgeliefert. Das die Meinungen da so weit aus einander gehen, liegt bestimmt auch daran, dass es die ein oder andere auch mit dem Ölen übertreibt und so mehr schaden anrichtet als sein müsste. Wichtig beim Ölen sehr sehr sparsam.
Bei Maschinen wo die Spulenkapsel unten drin ist, einfach die Kapsel mit der Spule heraus nehmen. Jetzt am Handrad langsam drehen (bitte entgegengesetzt des Uhrzeigers, also auf euch zu) bis auf der linken Seite der Greifer so weit nach unten geht und eine kleine Kerbe sichtbar wird. Da einen Tropfen Öl hineingeben. Dazu kann man eine Spritze nehmen oder die kleine Ölflasche. Dann am Handrad so weit weiter drehen bis die Nähnadel ihre Höchststellung wieder erreicht hat. Kapsel mit Spule wieder einsetzten, Nadel einfädeln und erst einmal eine Naht auf einem Probelappen gemacht. Mehr muss nicht geölt werden, sei denn in der Bedienungsanleitung sind mehr Punkte dazu aufgezählt.

Bei Maschinen, wo die Spulenkapsel sichtbar oben auf ist, einfach die Spule herausnehmen. In der Spulenhalterung, ist ein Loch. Es sieht aus als wäre darin Dreck, doch das ist eine Faser auf diese sollte sie trocken sein einfach wirklich nur einen Tropfen Öl geben. Spule wieder einlegen und auf einem Probelappen eine Naht nähen.
Wird noch weiter geführt!! Wenn euch selber noch etwas einfällt, könnt ihr mir gern schreiben.

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